Digitalisierung von Schutzmaßnahmen im Brandschutz 4.0


Wie Datenübertragung in Echtzeit und Smarte Technologien den Brandschutz in die Zukunft bringen, erfahren Sie hier.
11
Apr
2023

Wie in vielen anderen Brachen stellen die rasante Weiterentwicklung moderner Technologien und der stetige Ausbau digitaler Netzwerke den vorbeugenden Brandschutz vor Herausforderungen, bringen aber gleichzeitig auch neue Möglichkeiten mit sich.

Brandschutz 4.0: Digitalisierung bringt Möglichkeiten wie nie zuvor

Smarte Technologien sind eine Bereicherung für den Brandschutz: Brandmeldeanlagen und Löschvorrichtungen lassen sich mittels App-Steuerung in Echtzeit überwachen und können auch remote gesteuert werden. Im Brandfall werden so nicht nur die notwendigen Einsatzkräfte, sondern auch der Brandschutzbeauftragte und Brandschutzwarte direkt über einen Brand, dessen Ausmaß und verfügbare Löschmaßnahmen informiert.

Zum smarten Brandschutz gehören weiters Überwachungs- und Früherkennungsfunktionen: Wärmesensoren behalten beispielsweise Maschinen- und Heizungsräume im Blick, Spannungssensoren können gefährliche elektromagnetische Strahlung frühzeitig erkennen und akustische Sensoren messen die Lärmbelastung und alarmieren selbstständig, wenn ungewöhnlich laute Geräusche erkannt werden.

Remote-Inspektionen von Brandschutzanlagen und Building-Information-Modeling

Nicht nur das Brandschutzobjekt, sondern auch die Brandschutzanlage selbst profitiert von der Digitalisierung. Über integrierte Messgeräte und Sensoren werden in der Anlage Echtzeit-Daten über das System erhoben. Hier kann das System mögliche Fehler sofort identifizieren und Auskunft geben, wenn Reparaturmaßnahmen notwendig sind. Dadurch können Wartungsbeauftragte agieren, bevor Schaden entsteht.

Schon bei Konzeption und Planung der Brandschutzelemente können digitale Arbeitsweisen unterstützend wirken, beispielsweise mit dem Building-Information-Modeling (BIM): Anhand virtueller Gebäude- und Projektmodellierung lassen sich Brandschutzabschnitte bereits früh in der Planungsphase herausarbeiten, auch Brandschutzkonzepte und Fluchtwege können so vorab definiert werden. Darüber hinaus liefert BIM die Materialbeschaffenheit sowie Feuerwiderstandsklassen einzelner Bauteile und bietet die Möglichkeit, basierend auf dem 3D-Modell relevante Detailpläne – beispielsweise für Sprinkleranlagen oder Brandmeldeanlagen – zu erstellen.

Praxisbeispiel Brandschutz 4.0: Intelligente Algorithmen für punktgenaue Branderkennung

Brandfrüherkennung ist das Stichwort im Brandschutz! Seit einigen Jahren kommt deshalb videobasierte Branderkennung zum Einsatz. Hierbei erkennt die auf intelligente Algorithmen basierte Kamera Flammen und Rauch an der Quelle und ermittelt, ob es sich um störende Elemente wie Gegenlicht, Reflektionen usw. handelt oder ob ein echter Brandfall gegeben ist. Die Daten werden in Echtzeit an zuständige Brandschutzbeauftragte direkt auf das Smartphone weitergeleitet. Damit können Fehlalarme erheblich reduziert und im Ernstfall in Sekundenschnelle reagiert werden.

Wie das funktioniert, hat das Unternehmen Bosch in diesem Vorstellungsvideo zusammengefasst:

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) als Herausforderung bei Brandschutz 4.0

Spätestens seit der Einführung der Datenschutzgrundverordnung sollte die Sicherheit der verwendeten Daten an höchster Stelle stehen. Problematisch bei der Verwendung von smarter Haustechnik und Brandschutz 4.0 ist die regelrechte Datenflut, die damit einhergeht. Um Datenpannen vorzubeugen, empfiehlt sich daher die Verwendung eines separaten Datenmanagementsystems.

Sie möchten den Brandschutz 4.0 in Ihr Unternehmen bringen? Gerne beraten wir Sie zu Digitalisierungsprozessen im Brandschutz. Wir freuen uns auf Ihre unverbindliche Kontaktaufnahme.

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