Betrieblicher Brandschutz: KFV-Experte mahnt zu Verantwortung
Im Interview mit dem Magazin „Gesunde Arbeit“ bespricht KFV-Brandschutzexperte Hans-Georg Kastner betrieblichen Brandschutz und wer in der Verantwortung steht.
04Juni
2025
Credit Titelbild: ©Gesunde Arbeit
Brände in Unternehmen stellen nicht nur eine ernsthafte Gefahr für Menschenleben dar, sondern können auch erhebliche finanzielle Verluste nach sich ziehen. Aus diesem Grund sind Arbeitgebende gesetzlich verpflichtet, vorbeugende Brandschutzmaßnahmen zu treffen und eine sichere Evakuierung der Beschäftigten im Notfall zu gewährleisten.
Zum Schutz von Mitarbeitern und Firmeneigentum
„Brände gefährden nicht nur Menschenleben – sie verursachen auch immense finanzielle Schäden. Besonders Unternehmen stehen im Ernstfall vor existenziellen Risiken: Wenn Produktionsstätten oder Betriebsgebäude betroffen sind, können die Kosten schnell in die Millionen gehen. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig vorzusorgen. Ein professioneller, gut geplanter Brandschutz schützt nicht nur Team und Infrastruktur, sondern bewahrt auch den Fortbestand des Unternehmens!“, betont KFV-Brandschutzexperte Hans-Georg Kastner.
Brandverhütung – baulich, technisch und organisatorisch
Der betriebliche Brandschutz in Österreich basiert auf einem dreistufigen Konzept aus baulichen, technischen und organisatorischen Maßnahmen, die gemeinsam der Brandvermeidung und -bekämpfung sowie der Sicherheit der Menschen dienen.
Baulicher Brandschutz
Dieser Aspekt umfasst vor allem die strukturellen Voraussetzungen eines Gebäudes. Dazu zählen Brandabschnitte, die die Ausbreitung eines Feuers verhindern sollen, feuerbeständige Baustoffe sowie klar gekennzeichnete und frei zugängliche Flucht- und Rettungswege. Ziel ist es, schon beim Bau eines Objekts vorbeugende Maßnahmen gegen die Brand- und Rauchausbreitung zu treffen.
Technischer Brandschutz
Hierbei geht es um die Installation technischer Anlagen, die Brände erkennen, eindämmen oder bekämpfen können. Dazu zählen unter anderem Brandmeldeanlagen, Löschsysteme (wie Wasser-, Schaum- oder Gaslöschanlagen) sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen. Ergänzt wird dieser Schutz durch Sicherheitsbeleuchtung und tragbare Löschhilfen wie Feuerlöscher oder Wandhydranten.
Organisatorischer Brandschutz
Dieser Teil stellt sicher, dass alle im Betrieb angemessen auf einen Brandfall vorbereitet sind. In besonders gefährdeten oder großen Unternehmen wird eine Brandschutzbeauftragte bzw. ein -beauftragter bestellt. Diese Person ist für die Erstellung von Brandschutzordnungen, Schulungen, Evakuierungsübungen und die Dokumentation aller Maßnahmen zuständig. Die Position erfordert eine fundierte Aus- und Weiterbildung, da sie mit hoher Verantwortung verbunden ist.
Insgesamt zeigt sich, dass der Brandschutz in Betrieben ein umfassendes und systematisch abgestimmtes Konzept erfordert, das bauliche Gegebenheiten, technische Ausrüstung und organisatorische Abläufe miteinander verknüpft.
Betrieblicher Brandschutz als Themenschwerpunkt im Interview
Im ausführlichen Gespräch mit der „Gesundes Arbeiten“ Redaktion beleuchtet Kastner die drei Facetten des Brandschutzes und erklärt, welche rechtlichen Rahmenbedingungen für Arbeitgebende relevant sind. Den Beitrag zum betrieblichen Brandschutz finden Sie auf der Webseite von Gesunde Arbeit unter https://www.gesundearbeit.at/arbeitsgestaltung/arbeitsstaetten/brandschutz/betrieblicher-brandschutz-wie-braende-verhindert-werden-koennen
Das volle Interview gibt es unter anderem auf dem Youtube-Kanal von Gesunde Arbeit.
Über Hans-Georg Kastner, B.Eng.
Hans-Georg Kastner ist seit 11 Jahren Trainer für die Aus- und Weiterbildung im Bereich Brandschutz bei der KFV Sicherheit-Service GmbH. Im Rahmen seiner Schulungen sind ihm eine teilnehmerorientierte Atmosphäre sowie praxisbezogene Beispiele wichtig. Neben den Modulen der Grundausbildung zum Brandschutzwart und Brandschutzbeauftragten, hält er auch Nutzungsbezogene Seminare oder Brandschutztechnikseminare ab, die unter anderem für eine Verlängerung des Brandschutzpasses erforderlich sind.
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